Winterzauber hinterm Heim
Das alte Buch
Am vierten Advent standen Mia, Tom und Lena eine ganze Weile vor dem alten Buch, ohne es zu öffnen. Der Einband wirkte vertraut, fast ruhig, als hätte er nichts mehr zu beweisen.
„Komisch“, sagte Tom schließlich. „Irgendwie fühlt es sich an, als müsste man diesmal vorsichtig sein.“ Mia nickte. „Vielleicht, weil wir nicht wissen, ob noch viel kommt.“
Lena strich mit den Fingern über den Rand der Seiten. „Oder weil es reicht, was schon da war.“ Dann öffnete sie das Buch.
Diesmal wurden sie nicht irgendwohin gezogen. Sie standen plötzlich an einem breiten, stillen Weg, der sanft bergauf führte. Kein Durcheinander, kein Stolpern, kein Lachen aus dem Nichts – nur Winterluft und ein Gefühl, dass man hier nicht hetzen musste.

Sie gingen nebeneinander her. Manchmal blieb jemand stehen, schaute zurück oder nach oben, als würde etwas gesucht, das man nicht greifen konnte.
Immer wieder tauchten Dinge auf, die ihnen bekannt vorkamen, ohne dass sie sie benennen konnten: Formen, die nur gemeinsam Sinn ergaben. Spuren von Arbeit, die jemand begonnen hatte und die nun vollendet werden wollten. Zeichen, die erst verständlich wurden, wenn man sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtete.
Tom blieb stehen. „Ist euch aufgefallen, dass hier nichts drängt?“ „Ja“, sagte Mia. „Als würde alles sagen: Ihr habt Zeit.“
Weiter oben öffnete sich der Weg zu einer Lichtung. In der Mitte brannte ein ruhiges, warmes Leuchten. Nicht grell, nicht flackernd – einfach da. Die Kinder setzten sich ins Gras, ohne groß darüber nachzudenken.
Es war still. Aber nicht leer.
In der Ferne hörte man leises Lachen, irgendwo klang ein Topfdeckel, und ein vertrauter Duft lag in der Luft. Nichts davon kam näher, nichts wollte ihre Aufmerksamkeit erzwingen. Es war, als würden Erinnerungen vorbeiziehen, ohne sich aufzudrängen.
„Weißt du noch…“, begann Tom – und brach ab, weil ihm auffiel, dass es gar nicht nötig war, den Satz zu beenden. Lena lächelte. „Ja. Weiß ich.“
Das Licht wurde ein wenig heller, dann wieder ruhiger. Mia hatte das Gefühl, dass dieses Kapitel nicht erklären wollte, sondern einfach dasein. Nach einer Weile begannen die Ränder der Seite sanft zu schimmern. Kein Abschied, kein großes Zeichen – eher wie ein leises Räuspern.

Zeit, aufzubrechen. Sie standen wieder hinter dem Heim. Das Buch lag schwer und vertraut in Mias Händen. „Vielleicht“, sagte Tom langsam, „muss man nicht immer wissen, wie es weitergeht.“ Lena nickte. „Manchmal reicht es, dass etwas da war.“
Mia schloss das Buch. Und diesmal klang es nicht wie ein Ende – eher wie ein ruhiges Innehalten.
Der Text ist mit ChatGPT generiert worden.
Die Gruppen aus dem Pfadi Bezirk Weinviertel in Niederösterreich wünschen eine ruhige Adventzeit.
