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3. Advent – 14. Dezember

    Winterzauber hinterm Heim

    Am dritten Advent standen Mia, Tom und Lena wieder vor dem alten Buch.

    „Ich sag’s gleich: Wenn heute wieder fliegende Bäume vorkommen, bin ich raus“, meinte Tom und verzog gespielt das Gesicht. Mia grinste nur und klappte das Buch auf.

    Wie jedes Mal verschwamm die Welt um sie herum – und im nächsten Moment standen sie auf einem schmalen Waldweg. Oder besser gesagt: auf sehr vielen Waldwegen. Der Boden teilte sich nach wenigen Schritten in verzweigte Pfade, die in alle Richtungen führten. Manche sahen einladend aus, andere wirkten eher, als hätten sie seit hundert Jahren niemanden gesehen.

    „Das ist ja wie ein Irrgarten“, flüsterte Lena, während sie versuchte, sich nicht gleich zweimal im Kreis zu drehen. Ein Rascheln ließ sie herumfahren. Ein Rentier, dessen Nase im Takt zu seinem Kopfschütteln wackelte, stand vor ihnen. Es wirkte ein bisschen… verwirrt. „Ich glaube, es weiß nicht, wo’s langgeht“, meinte Mia. Tom hob eine Augenbraue. „So wie wir.“

    Sie folgten dem Rentier. Oder das Rentier folgte ihnen. So genau wusste das keiner. Einmal liefen sie direkt in eine Hecke, einmal standen sie wieder am Anfang, einmal stolperte Tom über seinen eigenen Schatten. Doch irgendwie, nach viel Drehen und noch mehr Lachen, fanden sie einen Weg hinaus – ganz genau so, wie es sich in dieser Welt immer ergab: plötzlich und unerwartet.

    Der Wald öffnete sich und ließ eine kleine Lichtung frei, auf der ein winziger Tannenbaum stand. Kaum kamen sie näher, wackelte er aufgeregt. Aus einem Astloch purzelten Sterne, Kugeln, Glitzer… und eine Socke. „Okay, wer hat seine Socke hier verloren?“, lachte Lena.

    Der Baum raschelte beleidigt, als hätte er sehr klare Vorstellungen davon, wie er aussehen sollte. Die drei halfen ein bisschen beim Schmücken – aber sehr vorsichtig, um keinen weiteren Schuh auf den Boden regnen zu lassen.

    Weiter vorne lag eine schmale Holzplattform, auf der leise Lichter tanzten und kurze Szenen darstellten. Figuren erschienen, verschwanden, erzählten etwas ohne Worte – manche ernst, manche fröhlich, manche mutig. Die Kinder schauten zu, ohne genau zu begreifen, warum es sich bedeutungsvoll anfühlte. Aber sie blieben, bis die letzten Lichter wie Funken davonflogen.

    Ein würziger Duft lockte sie weiter. Tom lief voraus – und rutschte auf einer dampfenden Teigkugel aus, die seinen Weg kreuzte. „Wer schmeißt denn hier mit Essen?!“, rief er, und die anderen kicherten. Eine kleine Berghütte tauchte auf, in der etwas Heißes brutzelte und die Kinder neugierig musterte. Sie probierten ein Stück – herzhaft, warm, seltsam tröstlich – und im selben Moment verschwand die Hütte zufrieden im Nichts.

    Kurz darauf fanden sie sich vor einem kleinen Schneemann wieder, der… nun ja… ständig auseinanderfiel. Seine Teile waren rund und weich, und sobald Mia eine Kugel auf die andere setzte, rollte Tom aus Versehen dagegen. Der Schneemann schien ein Talent dafür zu haben, wegzurutschen, sobald jemand ihn berühren wollte. „Der macht das extra!“, beschwerte sich Tom. Mia lachte: „Dann passt er gut zu dir.“

    Als der Weg schließlich in ein Feld voller schwebender Buchstaben führte, wussten sie schon: Auch das gehörte zu dieser Welt. Die Zeichen umkreisten sie wie kleine Windspiele, berührten sie sanft, ordneten sich kurz zu Worten und lösten sich wieder auf. Ein paar Begriffe wirkten vertraut, fast so, als hätten sie sie schon einmal gehört – aber die Kinder waren zu beschäftigt damit, den tanzenden Buchstaben auszuweichen.

    Bald begannen die Ränder der Seite golden zu glühen. „Das war… chaotisch“, sagte Tom. „Aber lustig“, ergänzte Lena. „Und eindeutig ein dritter Advent“, schloss Mia mit einem breiten Grinsen. Die Welt kehrte zurück, das Buch lag warm in ihren Händen. Tom strich über den Einband. „Nächste Woche… ich bin bereit. Glaube ich.“
    Und dann klappten sie das Buch zu.

    Der Text ist mit ChatGPT generiert worden.

    Die Gruppen aus dem Pfadi Bezirk Weinviertel in Niederösterreich wünschen eine ruhige Adventzeit.